Hier findet Ihr ein paar nützliche Tipps für eure Samtpfoten!
Artgerechte Haltung
Dieses Thema wird auch unter Experten sehr kontrovers diskutiert:
Grundsätzlich gilt, wer die Möglichkeit hat, sollte seiner Katze den Freigang gewähren, denn eine Katze ist ein Tier, welches viel Bewegung braucht und einen ausgeprägten Jagdtrieb besitzt, beides kann in einer Wohnung einfach nicht befriedigt werden - egal, wie groß sie ist.
Leider sind diese Voraussetzungen nicht immer gegeben, wenn man beispielsweise an stark befahrenen Straßen wohnt und das Überleben der Katze eine Frage von Tagen oder Monaten ist. In diesem Fall ist - sofern die Möglichkeit dazu besteht - der gesicherten Freigang eine sehr gute Alternative.
Freigängerkatzen leiden kaum an Langeweile. Bäume bieten Klettermöglichkeiten, dem Jagdtrieb kann ausreichend gefolgt werden. Ein Freigänger ist viel ausgelasteter und hat eine Menge mehr Spaß am Leben. Langeweile ist für ihn ein Fremdwort.
Wohnungskatzen erfahren gravierende Einschränkungen gegenüber Freigängern. Sie lernen keine abwechslungsreichen Gegenden kennen, sie kann keine lebenden Tiere jagen, sie hat keine großen Bäume zum Klettern und auch sonst wenig Entdeckungsmöglichkeiten. In Einzelhaltung leiden sie sehr schnell an Langweile und suchen sich Beschäftigung, indem sie sich an der Wohnung zu schaffen machen, wenn sie nicht genüg Abwechslung bekommen. Ein absolutes Muss für Wohnungskatzen ist also zumindest ein Artgenosse. Er gestaltet den Tag um einiges aufregender und sorgt für das Spiel, das der Mensch nicht ersetzen kann.
Außerdem leidet eine Wohnungskatze viel mehr unter ihrem Fell, als eine freilaufende Katze. Sie hat weniger Möglichkeiten ihr Fell an Bäumen und Büschen abzustrreifen.
Für Katzen, die ausschließlich in der Wohnung gehalten werden, müssen einige Dinge unbedingt beachtet werden, damit ihr Leben so artgerecht wie möglich verläuft (z. B. keine Einzelhaltung speziell bei jungen Katzen, ausreichend Spiel-, Kletter-, Kratz und Rückzugsmöglichkeiten, Fenster- und Balkonsicherungen u.v.m.).
Grundausstattung
Katzenklo & Streu

Auch bei Freigängern (am besten Klumpstreu; Öko-Katzenstreu ist besser für die Umwelt) kleiner Tipp: Katzen sind sehr saubere Tiere und bei ihren Gewohnheiten, was das stille Örtchen angeht sehr eigen.
Eine Faustformel sagt: Anzahl der Katzen +1 sollte an Katzenklos vorhanden sein.
Näpfe

Bevorzugte Materialien sind Glas, Keramik und Metall. Wasser- und Futternapf sollten nicht am selben Ort aufgestellt werden. Da Katzen von Natur aus eher weniger trinken, kann man sie mit einem Trinkbrunnen zum Trinken animieren. Ein solcher wird meist sehr gut angenommen.
Du benötigst mindestens zwei Fressnäpfe und 3-4 Wassernäpfe (mindestens 2 pro Katze + Wechsel-Näpfe).
Katzenfutter

Achte darauf, dass der Hersteller die Zutaten möglichst genau Deklariert. Hersteller die hochwertiges Katzenfutter produzieren schreiben genau auf was sich im Futter befindet. Detailierte Informationen findest du unter Katzenfutter.
Liegeplätze

Kuschelbettchen oder Kuschelhöhle, in welche sich die Katze zurückziehen kann.Katzen schlafen gerne auf erhöhten Liegeplätzen. Aber auch ein kleiner Karton reicht meist aus um deiner Katze Freude zu bereiten.
Kratzgelegenheiten

Katzen kratzen nicht nur um ihre Krallen zu Pflegen sondern auch um ihr Revier zu markieren. Idealerweise sollte dies an einem Kratzbaum sein, bietet man der Katze genug Kratzgelegenheiten so werden Sofa/Couch in der Regel davor verschont. Es gibt auch noch Kratzteppiche, Kratzwände, Kratzecken.
Spielzeug

Katzenangel, kleine Stoffbällchen sowie ein paar Stoffmäuse, aber auch Dinge wie Kügelchen aus Alufolie (nicht zu klein wegen der Verschluckungsgefahr), Deckel von Flaschen, Klorollen uvm.
Man benötigt nicht immer teures Spielzeug um der Katze eine Freude zu bereiten.
Transportbox

Eine Transportbox, wenn die Katze zum Tierarzt muss.
Wenn deine Katze Angst vor dem Transporter hat, stelle ihn einfach für ein paar Tage in den Raum. Sie wird merken das er nicht nur rausgeholt wird um sie in Situationen zu bringen in der sie Angst haben muss.
Absturzsicherungen Fenster & Balkon

Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Wenn du deiner Katze den Balkon zur Verfügung stellen möchtest Achte darauf ihn gut zu sichern.
Gekippte Fenster müssen gesichert werden, da viele Katzen dazu neigen sich raus zwängen zu wollen. Durch die Schräge rutscht die Katze in den immer Schmaler werdenden Spalt des Fensters und kann sich so lebensbedrohliche, innere, Verletzungen zuziehen.
Vorgeschrieben laut Tierhaltungsverordnung BGBl. 486/2004 (Abs. 2.11) beispielsweise mittels Gitter oder Netz.
Kastrationspflicht
Seit 1.1.2005 gibt es in Österreich eine gesetzliche Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen!
Bei Nichteinhaltung der Kastrationspflicht droht dem Katzenhalter eine Strafe von bis zu EUR 3.900,00.
Das Gesetz ist nach wie vor vielen Haustierbesitzern nicht bekannt.
Katzen können bereits ab etwa 4 Monaten geschlechtsreif werden. Die Kastration ab einem Alter von 6 Monaten ist daher für jeden verantwortungsvollen Katzenhalter ein absolutes Muss!
Der Katzenpopulation in Österreich vergrößert sich jährlich in großem Ausmaß. Viele Tiere finden keine Zuhause, werden ausgesetzt und zu streunenden Katzen oder einfach getötet.
Schutzlos streunen herrenlosen Katzen umher, geplagt von Hunger, Kälte und Krankheit. Sie sterben oft einen sehr qualvollen Tod.
Zudem bildet eine mögliche Inzucht und Krankheiten unter den Katzen ein weiteres großes Problem. Dies muss dringend verhindert werden.
Die Kastration von Katzen bringt zahlreiche Vorteile mit sich:
Das Markierungsverhalten der Kater verschwindet, die Wohnung oder das Haus bleiben sauber, nicht nur das eigene, sondern auch das der Nachbarn.
Kastrierte Kater sind weniger kampfbereit und begeben sich weniger auf Streifzüge. Der Bewegungsradius von kastrierten Katzen und Katern ist wesentlich kleiner, die Verletzungsgefahr sinkt. Untersuchungen belegen, dass kastrierte Katzen im Vergleich zu ihren unkastrierten Artgenossen doppelt so alt werden können!
Folgende Grafik soll den Nachwuchs eines einzigen Katzenpärchens nach 10 Jahren und die Notwendikeit einer Kastration verdeutlichen:

Katzenfutter
Die wichtigsten anhaltspunkte bei der Analyse eines Katzenfutters:
- Die Liste der Inhaltsstoffe
- Die analytische Zusammensetzung
- Die Liste der Zusatzstoffe
- Die Dosierungsempfehlung
Jede dieser vier Angaben ist auf den Dosen/Schalen zu finden und gibt Auskunft darüber, ob es sich um hochwertiges Futter handelt.
Achte darauf, dass der Hersteller die Zutaten des Katzenfutters möglichst genau auflistet. Jemand der ein hochwertiges Katzenfutter herstellt, der schreibt nämlich gerne genau auf, was er verwendet.
Was sollte auf keinen Fall im Katzenfutter sein:
- Farbstoffe
- Zucker und andere Geschmacksverstärker
- Geliermittel
- Konservierungsstoffe/Antioxidationsmittel
- E-Stoffe aller Art
Was sollte drinnen sein:
- je höher der Fleischanteil umso besser (mindestens 70% Fleischanteil)
- 50-70% Feuchtigkeit
- Taurin
Mikrochip - Wie kann ich mein Tier kennzeichnen?
Dazu gibt es 3 Möglichkeiten:
- Tätowierung am Ohr
- Implantieren eines Microchips (ca. 10x2 Millimeter großer Transponder aus einer gewebeverträglichen Außenhülle, einer Magnetspule und einem passiven Chip, auf dem ein 15-stelliger, einmaliger Code gespeichert ist)
- Halsband mit Adressanhänger (Achtung! Manche Halsbänder lösen sich schlecht oder gar nicht, es besteht die Gefahr, dass sich die Katze stranguliert)
Warum chippen?
Entläuft eine Katze oder wird sie durch einen Unfall verletzt oder gar getötet, kann der Halter über das Auslesen des Chips (beim Tierarzt, in Tierheimen oder auch oft über die Straßenmeisterei) rasch ermittelt werden. Das entscheidet oft über das Leben des Tieres, wenn sie beispielsweise schwer verletzt zum Tierarzt gebracht wird und entschieden werden muss, wer die Verantwortung und die Kosten für das Tier trägt.
Chippen oder tätowieren?
Bei einer Tätowierung im Ohr der Katze ist sofort ersichtlich, dass das Tier einen Halter hat. Vielen ist nicht bekannt, dass eine Katze gechippt sein kann.
Vorteile und Nachteile
Während Tätowierungen verblassen oder und unleserlich werden können, hält der Mikrochip ein ganzes Katzenleben. Er benötigt keinen Strom und ist wartungsfrei.
Der im Mikrochip gespeicherte 15-stellige Code ist einmalig und lässt sich weltweit einem einzigen registrierten Katzenhalter zuordnen.
Tätowierungen hingegen sind nicht einmalig, zudem muss die Katze in Narkose gelegt werden!
Ist das Einsetzen des Chips für das Tier schmerzhaft?
Das Einsetzen des Mikrochips geht sehr schnell (wie eine Impfung) und erfolgt ohne Narkose.
Ist das Chippen bei Katzen Pflicht?
Nur, wenn Du mit ihr ins europäische Ausland reisen möchtest.
Was kostet der Microchip?
Je nach verwendeten Chip-Typ können die Kosten zwischen 30 und 50 Euro liegen. Die Registrierung des Chips in der Tierdatenbank (Animaldata.com) ist kostenlos und erfolgt durch den Tierarzt. Der Chip kann auch selbst gekauft werden, das Einsetzen ist aber immer Sache eines Tierarztes!
Ein praktisches Zubehör sind spezielle Katzenklappen, die nur dann öffnen, wenn eine Katze mit einer gespeicherten Chipnummer vor ihr steht. Du kannst so gewährleisten, dass nur Deine Katze/Katzen ins Haus gelangen.
Kosten
Vor der Anschaffung einer Katze, sollte man sich immer über die Kosten bewusst sein, sodass es zu keinen bösen Überraschungen kommt.
Kosten für eine Katze | Einmalig | Monatlich | Jährlich |
---|---|---|---|
Schutzgebühr | 35 Euro (exkl. Chip & Impfung) | ||
Kastration weiblich | 100-115 Euro | ||
Kastration männlich | 60-70 Euro | ||
Chippen/Registrierung | 36 Euro | ||
Schlafplatz | 25 Euro | ||
Näpfe | 5 Euro | ||
Katzentoilette+Schaufel | 15 Euro | ||
Transportbox | 25 Euro | ||
Kratzbaum | 50 Euro | ||
Bürste | 13 Euro | ||
Schutznetz für Balkon | 1 Euro/qm | ||
Katzenklappe | 25 Euro plus Arbeit | ||
Tiersitter | 7-10 Euro/Stunde | ||
Trockenfutter | 2,30-12,50 Euro/kg | ||
Nassfutter | 2,30-12,00 Euro/kg | ||
Katzenstreu | 0,60-1 Euro/kg | ||
Katzengras | 3 Euro | ||
Spielzeug | 10 Euro | ||
Spot-on (Entflohung) | ca. 50 Euro | ||
Entwurmung | ca. 20 Euro | ||
Jahresimpfung | 40-60 Euro | ||
Tierarztkosten | am besten monatlich | ||
Wohnungskatzen sind mindestens zu zweit zu halten.
Katze entlaufen - Was tun?
Ist die geliebte Katze verschwunden, bricht für den Katzenhalter die Welt zusammen. Behalte dennoch kühlen Kopf! Viele Tiere tauchen bereits nach wenigen Stunden oder Tagen wieder auf, die Suche kann aber auch manchmal etwas länger dauern, Wochen bis Monate.
Es macht einen Unterschied, ob eine Wohnungskatze oder eine Freigängerkatze verschwunden ist. Wohnungskatzen sind in der fremden Umgebung sehr verängstigt und meist nicht weit entfernt. Sie hocken oft nur wenige Meter von Dir entfernt unter einem Auto oder in einer Hecke. Freigängerkatzen hingegen erfordern einer weitaus größeren Suchradius und die Möglichleiten ihres Verschwindens sind vielfältig.
Folgende Checkliste soll Dir helfen, Deine geliebte Samtpfote so rasch wie möglich wieder zu finden:
- Suche zunächst gründlich in Deiner Wohnung (aber auch Keller, Garage, Dachboden etc.). Locke sie mit Futter oder Leckerlis. Rufen hilft selten.
- Suche mehrmals in der näheren Umgebung. Nutze für die Suche die Ruhe des Abends oder der Nacht. Dann hörst Du eventuell ihr Miauen.
- Erzähle Deinen Nachbarn von Deiner vermissten Katze. Beschreibe sie (besondere Kennzeichen) und sage ihnen wie sie heißt.
- Hol Dir zur Hilfe auch die Nachbarskinder ins Boot. Sie sind meist sehr aufmerksam, helfen bei solchen Aktionen immer gerne und machen beim Spielen im Freien mehr Beobachtungen als gestresste Erwachsene.
- Hänge Zettel mit dem Foto und einer Beschreibung aus oder werfe sie in die Briefkästen der näheren Umgebung.
- Achtung: Deine Kontaktdaten in der Aufregung nicht vergessen!
- (Rechne damit, dass Dich auch dumme Menschen anrufen, die Dir Angst machen wollen!)
- Hänge auch Zettel im Tierfachhandel, bei Tierschutzvereinen und an anderen öffentlichen Anzeigentafeln in Kaufhäusern etc. aus.
- Informiere auch unbedingt umliegende Tierarztpraxen. Ist Deine Katze während der Nachstunden verschwunden, informiere Dich, welcher Tierarzt den letzten Notdienst absolvierte (er könnte weiter weg sein).
- Nutze soziale Netzwerke (Facebook etc.).
- Gib eine Vermisstenanzeige in Deiner Regionalzeitung (Pfarrblatt, Bezirkszeitung etc.) auf.
- Lies Anzeigen über zugelaufene Katzen und informiere örtliche Tierheime. Sie können Dir mit guten Tipps zusätzlich hilfreich sein. Hänge auch dort Zettel auf.
- Wiederhole Deine Suchaktionen immer wieder und frag Spaziergänger und Leute, die mit ihrem Hund unterwegs sind, ob sie Deine Katze gesehen haben. Auch hier sind Kinder oft sehr gute Beobachter.
- Frag bei Nachbarn mit Swimmingpools in Deiner Wohnumgebung. Sie könnte leider auch ertrunken sein. Das ist nicht schön, aber Du hast Gewissheit.
- Deine Katze könnte auch einem Verkehrsunfall zum Opfer gefallen sein. Rufe beim örtlichen Polizeirevier und bei der Straßenverwaltung an, um dies auszuschließen.
Was Du zusätzlich berücksichtigen solltest:
- Bist Du vor kurzem umgezogen? Dann suche in der alten Wohngegend. Katzen sind ortsbezogen und kehren gerne in ihr altes Revier zurück.
- Zeigte Deine Katze vor dem Verschwinden ein verändertes Verhalten?
Sehr kranke oder alte Tiere ziehen sich für ihre letzten Stunden gerne zurück. - Setze keine Belohnung aus, das könnte die falschen Leute anziehen.
Echte Tierfreunde helfen gern und unentg#mikrochipeltlich. Sei vorsichtig mit der Herausgabe von persönlichen Daten.
Ist Deine Katze wieder glücklich bei Dir, denke in jedem Fall über eine Registrierung mittels Mikrochip nach. Das erhöht die Chance auf ein baldiges Wiedersehen oder traurige Gewissheit enorm.